Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter überlebt

von Emmy Abrahamson

Seine Mutter kann man sich nicht aussuchen …

Warum um Himmels willen können die Mitglieder ihrer Familie nicht so sein wie alle anderen? Alicja wäre doch am liebsten eine ganz durchschnittliche 15-jährige. Geht aber nicht, weil ihre Mutter Polin ist. Polnische Mütter schaffen es mit absoluter Treffgenauigkeit, zu jeder Gelegenheit das zu tun, was ihren pubertierenden Töchtern wahlweise Scham, Zorn oder Verzweiflung ins Antlitz treibt. Oder alles zusammen. Das fängt beim Essen an und hört bei Alicjas Freunden nicht auf, in alles mischt sich die Mutter ein. Als Alicja nach einem ihrer erneuten Verkupplungsversuche einen Tobsuchtsanfall erleidet – übrigens bei einer total verrückten Hochzeit ihrer Tante – geht ihr aber ein Licht auf: Nur wer sich wirklich liebt, kann sich so maßlos auf die Nerven gehen.

„Akzeptiere, dass man nichts wegwerfen darf. Niemals. Dies gilt vor für allem rostige Haken, kaputte Toaster, Schuhe ohne Sohlen, das Wachs geschmolzener Kerzen, Gummihandschuhe mit Löchern und uralte verkalkte Wasserhähne. Es gibt immer irgendeinen Verwandten in Polen, der das alles eines Tages wird brauchen oder reparieren können.“

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